Auf Friaul-Ausflug mit Gästen aus Reichenau/NÖ
Städtepartnerschaften bringen Menschen und Gegenden zusammen – so auch die Partnerschaft zwischen Reichenau an der Rax in Niederösterreich und der friulanischen Stadt Latisana. Ein Autobus mit Reichenauern reiste vergangenes Wochenende zum Stadtfest ‚Latisana-Settembre.doc‘ an. Organisiert hat die Reise Vizebürgermeister Michael Sillar, assistiert von Renate Buchner. Mit dabei auch Bürgermeister Johann Döller sowie der ehemalige Bürgermeister Johann Ledolter, in dessen Amtszeit die Partnerschaft mit Latisana ins Leben gerufen wurde. Und wir durften diesen Gästen bei einem Ausflug am Samstag zusätzlich Duino, Triest und Cormons näherbringen.
Duino, das Schloss auf einem Felsen an der Karstküste nahe Triest, fasziniert jeden: der fantastische Blick aufs Meer, der Garten, die Geschichte, die im 11.Jahrhundert mit dem alten Castello beginnt und bis zur Eigentümerfamilie Torre e Tasso (Thurn und Taxis) reicht, die seit dem 19.Jahrhundert das Schloss zu einem Kulturzentrum gemacht hat. Dass hier der Dichter Rainer Maria Rilke auf Einladung von Maria von Thurn und Taxis weilte und 1910 hier seine Duineser Elegien zu schreiben begann, ist nur ein Teil dieser spannenden Geschichte des an prominenten Gästen so reichen Schlosses: z.B. die Musiker Franz Liszt und Johann Strauss, die Literaten Gabriele d’Annunzio, Mark Twain, Victor Hugo und Hugo von Hoffmannsthal, die Schauspielerin Eleonora Duse, aber auch Kaiserin Elisabeth, Erzherzog Franz Ferdinand, der spätere Kaiser von Mexiko Maximilian – die Liste der hochrangigen Besucher ist lang. Kompetent wurden die Reichenauer durch eine Vorarlbergerin, die in Triest verheiratet ist, durch die Räume geführt, wo derzeit auch noch eine Sammlung barocker Musikinstrumente aus der Sammlung José Vázquez zu bestaunen ist.
Wer auf Pfaden wandelt, die Historie und Traditionen der Gegend darlegen, der nimmt so wie die Reichenauer Gruppe das Mittagessen in Triest in der Antica Trattoria Suban ein. Seit 1865 existiert diese Trattoria, auch als Ergebnis der Tatsache, dass der Gründer Giovanni Suban bei einer Lotterie in Wien fünf Richtige und deshalb eine Menge Geld gewonnen hatte. Heute ist sein Urenkel Mario Suban der Chef, unterstützt von Gattin Claudia und seinen Töchtern Federica und Giovanna. Die Gruppe aus Reichenau wurde mit Spinatpalatschinke (die schon Papst Johannes Paul II. mundete), Nudeln und Fleischstrudel sowie Kalbsbraten und in Brotteig gegarten Schinken erfreut.